07.02.19
Aktuelle Ernährungstrends unter der Lupe
Selten dass nicht gerade irgendein Ernährungstrend für Schlagzeilen sorgt. So auch derzeit. Nachdem die Trends um Superfood und Detox etwas abgeflacht sind, beherrschen derzeit sehr kontroverse Trends die Fitness- und Gesundheitsszene. Konkret handelt es sich hierbei um die ketogene Ernährung und die vegane Ernährungsform. Grund genug für uns, einen Blick darauf zu werfen und Licht ins Dunkel zu bringen.
Ketogene Ernährung
Bei der ketogenen Ernährung handelt es sich um eine sehr fettfreiche, fast kohlenhydratfreie Ernährungsform mit einem moderaten Proteinanteil. In der Therapie verschiedener Krankheitsbilder ist diese Ernährungsform bereits breit gestreut im Einsatz. Und als Fettabbau Diät in einer modifizierten Form unter der Atkins Diät bekannt.
Die Grundidee: Ein niedriger Insulinspiegel (bedingt durch eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr) soll die Fettverbrennung deutlich ankurbeln. Und das ist auch zweifelsohne der Fall. Doch Fettverbrennung ist nicht mit Fettabbau gleichzusetzen, weshalb man mit einer kohlenhydratarmen ketogenen Ernährung nicht automatisch auch gleich an Körperfett verliert.
Ihren Namen verdankt die ketogene Ernährung dem Umstand, dass der Körper bereits nach wenigen Tagen kohlenhydratarmer Ernährung “Ersatzkohlenhydrate” produziert. So genannte Ketonkörper. Diese Ketonkörper werden aus Fetten hergestellt und bieten eine Alternative für Gewebe und Organe im Körper, die vorwiegend auf Kohlenhydrate angewiesen sind. So etwa unser Gehirn.
Interessant: Hat sich das Gehirn von einem Zuckerverbrenner auf einen Ketonverbrenner umgestellt, arbeitet unser Gehirn mit Ketonkörpern effektiver als mit Glukose - der kleinsten Einheit der Kohlenhydrate, die nach der Verdauung von Nahrungskohlenhydraten übrig bleibt.
Diese Ketonkörper haben zudem eine hemmende Eigenschaft auf den Appetit, was durch den niedrigen Blutzuckerspiegel verstärkt wird. Die meisten Menschen nehmen daher unbewusst weniger Kalorien auf, haben trotz weniger Nahrungsenergie weniger Hunger und nehmen dadurch ab.
Unser Tipp: Wer bei einer Diät mit Heißhungerattacken nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten zu kämpfen hat, sollte es mit der ketogenen Ernährung probieren.
Vegane Ernährung
Eine vegane Ernährung zeichnet sich dadurch aus, dass keine tierischen Proteine konsumiert werden. Im Gegensatz zu Vegetariern, werden bei der veganen Ernährung auch keine Milchprodukte konsumiert.
Was sich leicht anhört, ist in Wahrheit jedoch viel schwieriger. Denn auch wenn es möglich ist, sich durch rein pflanzliche Ernährung nahezu vollständig ausgewogen zu ernähren, muss doch sehr viel mehr Ernährungswissen vorhanden sein, als bei einer Ernährung mit tierischen Produkten.
Beim Protein beginnend, bis hin zu den Mikronährstoffen. Denn pflanzliche Proteine sind in der Regel keine vollständigen Proteine. Das bedeutet, es fehlen entscheidende Bausteine für den Körper. Das muss ausgeglichen werden. Bei tierischen Proteinen sind alle notwendigen Bausteine in ausreichender Menge vorhanden. Als Veganer muss man seine Proteinquellen gut kombinieren, um langfristig keine Mangelerscheinungen zu erleiden.
Das Gleiche gilt auch bei den Mikronährstoffen. Vor allem Vitamin B12 und Eisen sind Mangelware bei der veganen Ernährung oder kommen in pflanzlichen Produkten nur in sehr schlecht verfügbarer Form vor. Dadurch können Nährstoffmängel entstehen, die sich allerdings erst nach Wochen oder Monaten bemerkbar machen. Dann aber richtig.
Unser Tipp: Es ist durchaus möglich, sich vernünftig vegan zu ernähren. Wenngleich es sinnvoll ist, bestimmte Einzelnährstoffe zu supplementieren. Wer sich jedoch nicht zu 100% mit der Materie auskennt, sollte sich von einem qualifizierten Ernährungsberater beraten lassen, um mögliche Mangelzustände zu vermeiden.
Fazit
Beide Ernährungsformen haben ihre Vor- und Nachteile. Und mit beiden Ernährungsformen kann man seine sportlichen Ziele erreichen. Allerdings wird es auch bei beiden Ernährungsformen oftmals schwierig in einem Umfeld klar zu kommen, welches nicht die gleichen Vorlieben als man selbst hat. Einen Versuch sind beide Trend-Ernährungsformen wert.
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